Reigen tanzend
entschwand uns der Tag.
Die Sonne fiel hinter den Berg,
der verglüht.

Weiter wogt der Reigen:
Der Himmel ohne Sonne.

Tanzen, tanzen,
Das lebende Laub
hört ihn nicht kommen,
Sieht ihn nicht treten in unseren Kreis.

Leise öffnet er der Hände Kette.
Aus der Mitte leuchtet sein Glanz.

Das Lied verstummt,
verstummt vor Staunen.
Hand presst Hand,
presst sie erbebend.

Um ihn kreisen wir,
Sein Glanz nicht erlischt. …

Stille der Reigen,
niemand mehr singt.
Statt der Stimmen hört man das Herz.

Sein brennendes Antlitz schauend,
trifft uns der dämmernde Morgen!

Gabriela Mistral