auf dem Weg zur Quelle

Schlagwort: Anhaftungen

Das kleine Ich

Ich kam allein heraus auf meinem Weg zum Stelldichein. Doch wer folgt mir da in stiller Finsternis?
Ich weiche aus, um seine Gegenwart zu meiden, doch kann ich ihm nicht entkommen.
Mit seinem Prahlen wirbelt er den Staub der Erde auf; er fügt jedem Wort, das ich sage, seine laute Stimme hinzu.
Er ist mein kleines Ich, mein Herr, der keine Scham kennt; ich aber schäme mich, mit diesem Gefährten an deine Tür zu kommen.


Rabindranadth Tagore, aus dem Gitanjali

B-Handlung

Neben den vielen behandlungsbedürftigen und -fähigen Krankheiten – nebenbei: es ist ein Segen, dass uns vielfältige und hochqualifizierte medizinisch-therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung stehen – gibt es welche, die sich jeder Form von Behandlung entziehen. Weiterlesen

Gut sein

Wer ist ein guter Mensch?

Ein Mönch begegnete eines Tages einem Menschen, der ihm erzählte, wie gut er sei. Den Armen gebe er einen Teil seiner Güter. Er setze sich für die Gefangenen ein. Und die Kranken besuche er zweimal in der Woche. Der Mönch hörte ihm zu und sagte:
„Gut bist du!
Doch gehe hin und frage
– deine Frau, was sie von dir hält,
– deine Kinder, was sie über dich denken,
– deine Verwandten, was sie von dir erwarten,
– deine Nachbarn, was sie untereinander über dich erzählen
– und deine Kollegen, was sie von dir reden,

alsdann komm und sag mir, wie gut du bist.“

De Van Nguyen

Die zehnte Spur – Anhaftungen

Anhaftungen

Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Mt 6,3-4

Entsagung, so erklären die Gelehrten, ist das Aufgeben der Früchte aller Werke.
BG 18,2