Wann öffnet sich das Tor zum Herzen des Lebens, die Pforte zum Licht, in dem wir sein dürfen?
Nicht als Ergebnis unserer Bemühungen, nicht in der Erfüllung der ausgeklügelsten Strategie, nicht im Befolgen des anempfohlenen Weges, nicht mit dem eingetretenen Erfolg.
Das Tor kann sich nur öffnen nach einer Kapitulation; nach der schmerzvollen Erkenntnis und Annahme der Vergeblichkeit all meiner Bemühungen, mir etwas zu erwerben, was nur empfangen werden kann. Mein eigenes, durch die Bedingtheiten meiner Lebensmuster „beflecktes“ Wollen und Tun kommt zum Ende. Weil ich es ausgelebt habe. (Es war gut und wichtig, dass ich es ausgelebt habe.) Es bleibt unter den bisherigen Bedingungen meines Lebens nichts mehr übrig, was noch getan werden könnte.
Die Kapitulation selbst schon kommt nicht mehr aus meinem alten, vorgeprägten Ich. Sie kommt aus der Welt der sich zusammenfügenden Gegensätze und Paradoxien, aus dem Ganzen. Und das neue Wollen kommt aus dem gereinigten Willen. Der gereinigte, „unbefleckte“ Wille hat keine Strategien mehr und keinen anzustrebenden Erfolg. Er ist nur noch sich selbst. Und dann geschieht, was geschieht aus sich selbst heraus. Dann kann empfangen werden, was niemals zu erwerben ist.
Die Kapitulation und die Empfängnis anzustreben bedeutet, den Weg wieder rückwärts zu gehen.
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