Wenn wir uns auf den Weg ins Innere des Lebens, zur Quelle bzw. zu Gott machen, werden wir immer auf Widerstände treffen. Sie verhindern – scheinbar – unser Weiterkommen auf diesem Weg. Widerstände können sich außerhalb unseres Selbst bemerkbar machen durch Personen, Machtstrukturen, Dogmen, zeitgeistliche Strömungen usw.. Wenn sie in uns selbst auftauchen sind es soz. personalisierte Gedanken, die uns und unseren Weg in Frage stellen, nicht als produktives Korrektiv – wie ein kritisch wohlmeinender Freund – sondern als destruktive Kraft. Diese inneren und äußeren Widerstände sind biblisch gesprochen „Dämonen“. Fridolin Stier nennt sie „Abergeister“ und macht sie somit auch außerhalb des religiösen Bezugsrahmens versteh- und greifbar (z.B.:  „Aber das machen hier doch alle so.“ oder „Du hättest doch…“).
Die Macht der Abergeister wird gestärkt, wenn wir ihnen folgen oder wenn wir sie bekämpfen. Daraus ziehen sie soz. ihre Energie. Die Alternative dazu ist, sie zu akzeptieren und von anderen „Geistern“, die inneren Frieden, Freiheit und Trost zusprechen unterscheiden zu lernen. Das ist eine nicht so leichte Aufgabe, weil innere Regungen und uns beeinflussende Stimmen eher unbewusst bleiben. Stilleübungen und Sitzmeditationen können helfen, die inneren geistigen Prozesse zu erkennen und besser zu steuern. Im christlichen Rahmen bietet die Ignatianische Spiritualität zudem ein ausgefeiltes Übungskonzept zur „Unterscheidung der Geister“, an.
Eine besondere Hilfe kann uns zukommen, wenn wir einen starken inneren Begleiter haben wie Buddha, Laotse, Jesus, Krishna, Sokrates u.a., an deren geistiger Kraft sich die Abergeister die Zähne ausbeißen.

Wenn wir unsicher und in Zweifeln sind werden die Abergeister aktiver, aber umgekehrt gilt auch, dass diese Kräfte uns zusätzlich unsicher machen und unsere Zweifel verstärken können. Aber wir können auch an diesen Widerständen reifen, dann nämlich, wenn uns durch die Auseinandersetzung mit ihnen klar wird, was wir wirklich wollen. In diesem Fall gilt ein Ausspruch von Alphonso Milagro:

Wenn ein Mensch weiß,

wohin er will,

geht jeder zur Seite

und macht ihm Platz.