Wo Sehnsucht und Verzweiflung sich paaren, da entsteht Mystik. Der mystische Weg beginnt mit dem, was jetzt ist – und mag es noch so schlimm sein. Im Hier und Jetzt mit allen Ungelöstheiten und Widersprüchlichkeiten ist doch schon eine vage, darüber hinaus gehende Spur zu Grunde gelegt. Diese Sehnsuchtsspur zu suchen, kann zu einem gesegneten, einem göttlichen Pfad führen. Und dieser weist auf den Menschen, der wir auch sein dürfen: verwundet und unvollkommen aber doch aufgehoben.

Die folgenden Blogbeiträge beziehen meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse im Rahmen einer tiefgreifenden Lebenskrise vor vielen Jahren mit ein. Diese Erfahrungen führten mich zu Christus und zur christlichen Mystik und Religion und damit zu einer ungeahnten inneren Befreiung und einem Gehalten-Sein gleichermaßen. Das ist mein Weg, und ich erhebe damit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Aber ich erkenne in diesem Weg eine über das Persönliche hinausgehende Spur, die in den mystischen Traditionen des Abendlandes und anderer Kulturkreise beschrieben und gegangen wurde und wird. Insofern finden Sie in meinem Blog neben persönlichen Reflexionen und lyrischen Texten auch solche aus eben diesen Traditionen und Kulturkreisen.

Es ist mir ein persönliches Anliegen, die geheimnisvolle Sehnsuchtsspur auch für Menschen ahnbar zu machen, die wenig oder keinen Bezug zu den verschriftlichten und liturgischen Formen von Religionen haben. Deshalb finden Sie in meinen Beiträgen auch Aspekte, in denen die Grenze geöffnet ist für Bezugspunkte jenseits von Kult und Religion. Vielleicht wird uns erst jetzt immer mehr bewusst, dass der „Große Geist“ immer schon außerhalb der Kirchenmauern Menschen inspiriert und belebt hat, in Kunst, Tanz, Theater, Literatur, Philosophie, Psychologie, Soziologie und – für mich vor allem – in der Musik.
Ich wünsche Ihnen, dass der ein oder andere Impuls auch in Ihnen etwas ins Schwingen bringt und mit dazu beiträgt, dass Sie Ihrer ureigenen, und damit göttlichen Lebensspur zum Quellgrund des Lebens folgen.