„Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen. An dem Ort, wo jetzt die Schakale sich lagern, gibt es dann Gras, Schilfrohr und Binsen. Eine Straße wird es dort geben; man nennt sie den Heiligen Weg.“ (Jes 35, 7-8)
Noch sind wir nicht an den sprudelnden Quellen, noch spüren wir nicht die göttliche Kraft. Noch werden wir belagert von Kräften, die uns zum Verharren verleiten oder vom Weg abbringen wollen, vom heiligen Weg. Diese „Schakale“ sind unsere inneren Abergeister, die „Dämonen“, die uns ängstigen, unseren Fuß wanken lassen oder unser Auge von der göttlichen Führung abwenden. Aber diese Abergeister haben keinen Bestand, sie haben kein Wesen und werden vor dem zurückweichen, der wesentlich ist.
Noch sind wir in der Wüste, in der der Durst unserer Seele nicht gestillt wird. Aber uns wird schon das Bild geschenkt von den sprudelnden Quellen und dem fruchtbaren Land, von einer Wirklichkeit, die dem Innersten des Lebens entstammt. Es gibt Kraft, dieser Vision, dieser Verheißung zu glauben, auch wenn sie noch nicht erlebte Wirklichkeit ist. Aber es ist entscheidend, ob wir diesem Bild Glauben schenken und dem heiligen Weg zur Quelle folgen. Wir werden auf diesem Weg unsere Begierden hinter uns lassen und unsere Anhaftungen. Unsere Sündhaftigkeit, das ist unsere innere Gespaltenheit, wird zu heilen beginnen auf diesem heiligen Weg.
Wir wissen schon seit längerem, auch wenn der Weg lang und mühselig ist, es gibt keine wirkliche Alternative dazu, ihn zu gehen. Es ist unser ureigener Weg. Wir finden keine Fußspuren, die uns dorthin leiten. Wir müssen den Fuß in den glühenden Sand setzen, und der Wind wird auch diese Spuren verwehen.
Schreibe einen Kommentar