„Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben“. (Jes 40,3-4)

Der „Herr“, der innere Meister ist schon da. Er war immer schon da. Der Grund, warum er sich noch nicht in seiner Wirkkraft zeigt liegt an uns. Zu vieles haben wir aufgeschüttet in unserem Leben, was lebenshinderlich ist. Und manches, was hätte gefüllt werden sollen, ist leer geblieben.

Das Lebenshinderliche sind zu oft unsere eingrenzenden Vorstellungen und Ideologien. Wir halten oft für wahr, was doch nur unseren eigenen Lebensmustern entspricht. Diese wollen auf dem Heilsweg erkannt und relativiert werden. Sobald wir die damit verbundenen „Wahrheiten“ in Frage stellen, beginnen die Berge sich abzutragen.
Aber wir wissen nichts über die Wege Gottes mit uns, und dieses Nichtwissen gilt es anzunehmen und auszuhalten. Was wir tun können, ist, den Weg zu bereiten, ob und wann „Er“ kommt (d.h. „seine“ Wirkkraft spürbar wird), entzieht sich unseren Möglichkeiten.

Manches Tal hat sich gebildet, was aufgefüllt werden könnte mit gelebtem Leben, mit der Entfaltung dessen, was in uns angelegt ist. Wenn wir mit unseren Lebensäußerungen das ausdrücken, was wesenhaft in uns vorgebildet ist, spiegeln wir den göttlichen Lebensplan für uns wider. Es gilt, dieses innere Angesprochen-Sein ernst zu nehmen und ihm zu folgen. Es erfordert den Mut, ganz man selbst zu sein, um in diesem Selbst seine göttliche Natur zu erkennen und zu leben. Vielleicht gibt es für uns Menschen keine größere Aufgabe, auch wenn deren Erfüllung für andere nicht wahrnehmbar ist oder klein erscheint. Aber für uns selbst ist sie groß, weil sie wirkliche Neuausrichtung oder gar Umkehr bedeuten kann.

Der krumme und hügelige Lebensweg ist oft der Weg vieler Menschen in Wüstenzeiten, Leiderfahrungen, Scheitern und Abirrungen. Aber gerade dieser Weg ist es, dem das liebende Auge Gottes zugewandt ist.