Es wäre doch ganz einfach, die eigene Gestimmtheit festzustellen und damit für wahr zu halten.


Wenn ich z.B. feststelle, dass mir etwas über dem Kopf wächst und ich gewisse Belastungsgrenzen überschreite, gilt es, dies als innere Stimme meines Wesens anzunehmen, zu schätzen und für wahr zu halten. Wenn dann andere innere Stimmen diese Wahrheitsstimme relativieren oder kleinreden wollen, so kann ich davon ausgehen, dass sie aus meinem unerlösten Ego erwachsen. Sie entstammen meist kindlichen Mustern, die von althergebrachten „Dogmen“ geprägt sind: „Ach, das wird schon irgendwie gehen“, oder „Ich will andere nicht enttäuschen“, „Ich will geliebt werden“, „Es ist mir so peinlich, Überlastung zuzugeben“ usw.. Und wenn diese Stimmen dann zum Maßstab werden, wird es kompliziert. Denn dann fängt der Prozess des taktischen und instrumentellen Denkens an, welches sich in immer feingliedrige argumentative Verästelungen aufspaltet und Lebensenergien bindet. Weil ich so schlecht zugeben und äußern kann, dass ich überlastet bin und eines der Dogmen mich leitet, suche ich mir andere verkomplizierende Begründungen, die mich haarscharf an einer Lüge vorbei aus der Situation befreien. Oder ich übergehe mein Überlastungsgefühl und ziehe „die Sache“ durch auf Kosten des Wohlbefindens oder der Gesundheit. Beides führt oft zu Komplikationen, verkompliziert also die Ausgangslage naturgegeben.

Es ist doch viel einfacher, der inneren Stimme zu vertrauen und der eigenen Gestimmtheit Wahrheit zuzusprechen.