Dein Licht, das mich umstrahlt, erweckt zum Leben mich. Denn dich sehen heißt zurück ins Leben gehen, heißt von den Toten auferstehen. Was dein Bild bewirkt, nicht kann ich’s sagen. Doch das weiß ich wirklich und erkenne es: Ob mich nun Krankheit, ob mich Schmerz, ob Trauer, ob mich Bande, Hunger und Gefängnis fesseln, noch schwerere Beschwerden mich beschweren: Erstrahlt dein Licht, wird alles mir wie Finsternis vertrieben und verscheucht, und in Ruhe und in Licht und in des Lichts Genießen sehe ich plötzlich mich gestellt. Ich weiß, dass Rauch die Schmerzen sind, böse Gedanken Finsternisse, Speere die Prüfungen, Bekümmernisse Nebel, Leidenschaften wilde Tiere heißen. Von ihnen hast du einstens mich befreit, von ihnen mich errettet, und mählich mir mit deinem Lichte tragend, bewahrst du mich auch jetzt, wenn ich darinnen wandle, ohne Wunden, indem du mich mit deinem Lichte schirmst… .
Symeon der Neue Theologe, Hymne 2
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