Wenn wir verzweifelt sind und nicht mehr weiter wissen, woran können wir uns noch halten? Was gibt uns Orientierung, wenn vieles oder vielleicht sogar alles, was vorher dem Leben Richtung und Ziel geben konnte, wegbricht?
Der erste Schritt ist, auf unser Gespür zu achten. Und dieses Gespür hat seine körperliche Verortung in der Mitte des Bauchraumes. Es kann sich stark und vehement aber auch ganz zurückgezogen und „leise“ bemerkbar machen. Es lässt uns immer nur den nächsten Schritt finden, und verlangt uns daher ein Vertrauen in den sich erst nach und nach abzeichnenden Weg ab.
In den religiös-mystischen Traditionen wird es z.B. mit „nous“ oder „buddhi“ bezeichnet und als Eingangstor in den göttlichen Herzensraum des Menschen gedeutet. Das bedeutet, wenn wir dieser Herzensstimme vertrauen, werden wir von einer Weisheit geführt, die weit über den individuellen Erkenntnisbereich hinausgeht. Aber es kann für viele Menschen ungewohnt sein, dem Gespür, der Herzensstimme zu vertrauen, weil sie gelernt haben, nur auf die eigenen rationalen Konstrukte oder auf Autoritäten zu hören oder ungeordneten Gedanken und Gefühlen zu folgen.