Auf welchem Weg auch immer Gott dich sucht, lass dich finden.
Johannes Tauler
auf dem Weg zur Quelle
Texte von Mystikerinnen und Mystikern
Auf welchem Weg auch immer Gott dich sucht, lass dich finden.
Johannes Tauler
Der Weg in die Tiefe
Geistliches Leben ist ein Prozess der Entdeckung und Verwirklichung des wahren Wesens, das tief in uns in der Gegenwart Gottes verborgen ist. Man könnte diesen Prozess mit dem Brunnenbohren vergleichen. Mit der Gewissheit, dass eine in der Tiefe verborgene Quelle vorhanden ist, lässt man sich auf den schweren Weg ein. Weiterlesen
Im innersten Kern unseres Wesens gibt es einen Punkt, klein wie ein Nichts, an den Sünde und Illusion nicht zu rühren vermögen. Es ist der Punkt der lauteren Wahrheit, ein Punkt oder Funke, der ganz Gott gehört. Weiterlesen
Ich steh an deiner Krippen hier
Text: Paul Gerhardt; Musik: J.S. Bach
Interpretiert vom SWR Vokalensemble
2) Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
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Niemand kann sich dir nahen, da du unnahbar bist.
Daher erfaßt dich niemand, es sei denn, du schenkst dich ihm. Wie wirst du dich mir geben, wenn du nicht erst mich selbst mir gibst? –
Und wie ich in schweigender Betrachtung ruhe, antwortest du mir, Herr, in der Tiefe meines Herzens.
Und du sagst: Sei du dein, so werde ich dein sein!
O Herr, du Beglückung in aller Wonne, du hast es zur Sache meiner Freiheit gemacht, daß ich mein sein kann, wenn ich so gewollt habe. Gehöre ich nicht mir selbst, so gehörst auch du nicht mir.
Nicolaus von Cues: De visione dei 7
„Wer mir nachfolgen will […] nehme sein Kreuz auf sich“ (vgl. Mt 16,24)
Eines Tages betete sie für eine Person mit dem Bedauern, dass sie aus deren Mund ein Wort der Ungeduld gehört hatte, warum Gott ihr solche Beschwerden schicke, die nicht für sie geeignet wären. Weiterlesen
Nicht einer kann von den Erschaffenen allen,
nicht einer, Gottes je versichert sein.
Nur wenn sie immer wieder aus ihm fallen,
dann fallen sie in sein Gesetz hinein.
Denn die ihn haben, haben ihn mitnichten,
den fürchterlich geheimnisvollen Geist.
Doch die ihn tief in sich zugrunde richten,
vielleicht sind sie es, die er an sich reißt.
Die Qualen, die allnächtlichen, verbürgen,
daß er den Abgrund ihrer Seelen mißt.
Und reißt sie an sich, um sie zu erwürgen,
mit einem Tode, der das Leben ist.
Manfred Hausmann
Gebt euch in die Gefangenschaft des göttlichen Dunkels, in das Nicht-Erkennen des verborgenen Abgrunds Weiterlesen
Alle, welche dich suchen, versuchen dich.
Und die, so dich finden, binden dich
an Bild und Gebärde.
Ich aber will dich begreifen
wie dich die Erde begreift;
mit meinem Reifen
reift
dein Reich.
R.M. Rilke
Ich bin jene höchste, glühende Kraft, die alle Lebensfunken aussendet.
Der Tod hat keinen Teil an mir, und doch bin ich es, der ihn zumisst, weswegen ich mit Weisheit, wie mit Flügeln, umgürtet bin. Weiterlesen
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